Freitag, 18. Juni 2010

Sparkasse muss für Abofallen-Anwalt Olaf Tank kein Konto führen

Der Ärger der Verbraucher über Abofallen ist gross und der Schaden enorm.
Kein seriöses Unternehmen möchte daher mit solch betrügerischen oder betrugsähnlichen Machenschaften in Verbindung gebracht werden, weshalb Geldinstitute nach Beschwerden von Verbrauchern die Bankkonten, auf welche die Abofallen-Forderungen eingezahlt werden sollen, i.d.R. zeitnah kündigen.
Dieses verhindert zwar die Machenschaften der Abzocker nicht, aber es erschwert sie. Gelder, die nach der Kündigung des Kontos dorthin von geprellten Verbrauchern überwiesen werden, fließen auf die Konten der Überweisenen zurück und tausende grade verschickte Rechnungen/Mahnungen werden unnütz, da keine gültige Kontonummer drauf steht usw.

Die Abofallen-Betreiber, sowie deren Inkassoanwälte Katja Günther und jetzt auch Olaf Tank versuchen einiges, um das jeweilige Geldinstitut gerichtlich zur Führung ihres Kontos zu zwingen.

Wie die Osnabrücker Zeitung berichtet, scheiterte Olaf Tank nun vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg, als er versuchte sich für seine dubiosen Machenschaften ein Konto bei der Sparkasse zu sichern. Das Lüneburger Gericht hob damit die Enstcheidung des Verwaltungsgerichts Osnabrück auf, welches der Ansicht war, Olaf Tank hätte ein Recht auf ein Girokonto.

Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg kam zu dem Ergebnis, dass die Verpflichtung zur Bereitsstellung eines Kontos sich nicht aus dem Sparkassengesetz ergebe und durch eine Kontokündigung, bzw. Nichtbewilligung eines Kontos, auch keine Grundrechte des fragwürdigen Anwaltes verletzt würden.
Die Sparkasse sei berechtigt die Einrichtung eines Kontos abzulehnen, wenn sie durch die Handlungen ihres Kunden einen Renommeeschaden erleiden könne.

Auch andere Gerichte urteilten bereits wie das Oberverwaltungsgericht Lüneburg.
Bereits 2008 scheiterten Abofallen-Betreiber damit, sich gerichtlich ein Girokonto für ihre Abzocke zu sichern, das Oberlandesgericht Hamm stellte hierzu fest:
Wird ein Girokonto zur Verbuchung von Einnahmen durch eine „Abo-Falle“ im Internet genutzt, stellt dies einen wichtigen Grund dar, der die Bank zur Kündigung des Girovertrages berechtigt.

OLG Hamm, Beschluss v. 13.10.2008, Az. 31 W 38/08 (Volltext)

Ebenso scheiterte Katja Günther mit ihrer Klage vor dem Landgericht München I, welche ihr ein Konto sichern sollte.

LG München I, Urt. v. 12.05.2009, AZ: 28 O 398/09
Siehe dazu:
Die Münchener Sparkasse kann "belastende Kontobeziehung" mit Katja Günter endlich beenden

Sat1 Akte2010 - Abzockanwälte vor Gericht

Akte2010 (Sat1) berichte in seiner letzten Ausgabe erneut über Abofallen und die Anwälte, die mit massiven Drohungen (Gehaltspfändungen etc.) für diese dubiosen Anbieter die (ungerechtfertigten) Forderungen eintreiben.
Insbesondere berichtete man dieses mal über den Hamburger Rechts(?)anwalt Sven Schulze, auch bekannt als die wandelnde Aktentasche, und seiner Schlappe vor Gericht.


Die Firmen, die hinter den Abofallen stehen, sind immer die gleichen üblichen Verdächtigen: 99downloads, abcload, opendownload, onlinecontent, Liebesteste.de, Belleros und viele andere mehr.

Sehr selbstsicher und betont "unschuldig" zeigte sich bei der Gerichtsverhandlung vor dem Landgericht in Bonn Rechtsanwalt Sven Schulze. Ein Interwiev lehnte Schulze mit der Begründung ab: "öffentlichkeitsscheu"

Samstag, 5. Juni 2010

"Akte" über Lastschriften-Betrug - Werden Betrüger durch die Österreichische Politik gedeckt?

So funktioniert die Lastschriftmafia

Seit Monaten berichtet das SAT.1-Magazin "AKTE 20.10" über die so genannte "Lastschrift-Abzocke": Mit dubiosen Gewinnversprechen erschleichen sich Callcenter-Agents die Kontonummern ihrer hauptsächlich älteren Opfer. Dann wird rücksichtslos abgebucht. Gegenleistung? Fehlanzeige! Jetzt ist es dem Reporter-Team um Ulrich Meyer gelungen, die Strukturen des organisierten Telefonbetrugs aufzudecken. Darüber berichtet "AKTE 20.10" am Dienstag, 1. Juni 2010, um 22.15 Uhr in SAT.1.

Ein ehemals hochrangiger Insider packt aus - vor laufender Kamera: "Der Geldfluss funktioniert so, dass von den Konten der angeblichen Kunden abgebucht wird und in kürzester Zeit in kleinen Tranchen auf nicht rückbringbare Bankinstitute überwiesen wird und von dort aus aufgeteilt wird in die so genannten Steueroasen." Experten vermuten längst ein internationales Betrugskartell. "Man kann davon ausgehen, dass diese Firmen in irgendeiner Form zusammen arbeiten... Wir glauben, dass es eine Zentrale gibt", sagt ein an den Ermittlungen beteiligter Kriminalbeamter. Nach umfangreichen Recherchen und mit Unterstützung der Kollegen des ORF hat "AKTE 20.10" herausgefunden: Die Spur zu den Drahtziehern der international agierenden Gewinnspiel-Abzockern führt nach Wien.




Trotz der enormen Schäden von über einer Milliarde Euro jährlich, die (insbesonderen bei Senioren) durch diese Lastschriften-Abzocke entstehen, ist es wohl fraglich, in wie weit in Österreich grosses Interesse an der Aufklärung besteht.
So sollen enge Verbindungen zwischen den mutmasslichen Hintermännern dieser Lastschriften-Abzocke und den Regierungsparteien, insbesonderen der SPÖ Wien bestehen, wie einer Pressemittleilung zu entnehmen ist:

Wien (OTS) - Höchst aufklärungsbedürftig ist die Vorgangsweise in Sachen Telefonbetrug mit Glücksspielen. "Wie man hört, soll dem leitenden Beamten, der auch Hausdurchsuchungen angeordnet hat, der
Fall entzogen werden"
, berichtete heute FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache. Offenbar herrsche hier von höchster Stelle aus ein Interesse daran, diesen Kriminalfall still und heimlich zu entsorgen. Dies verwundere nicht, wenn man wisse, dass die beiden Hauptverdächtigen, Walter Amon und Franz Marek, über beste Verbindungen zu den Regierungsparteien und insbesondere zur Wiener SPÖ verfügen würden.
Amon habe auch durch Bürgermeister Häupl das Goldene Verdienstzeichen der Stadt Wien verliehen bekommen.

Strache kündigte eine Anfrage an die Innenministerin an, ob tatsächlich politische Interventionen gegen den leitenden Beamten stattgefunden hätten. Die FPÖ werde bei dieser Causa jedenfalls sicher nicht lockerlassen.


Telefonbetrug mit Glücksspielen - HC Strache, FPÖ


via antiabzockenet.blogspot.com

Ausführliche Informationen über den Lastschriften-Betrug aus Österreich unter:
http://betrugskartell.blogspot.com/ , sowie http://wienerkarussell.does.it/

"Akte" berichtet erneut über Flirtcafe.de der Medusa United Media GmbH

Bereits vor einiger Zeit berichtete die Sat1-Sendung "Akte" über die Abzocke des Flirt-Portals Flirtcafe.de der Medusa United Media GmbH.
Geändert hat sich seit dem nichts, ausser das die Zahl der reingefallenen Verbraucher stetig wächst.
Nach unzähligen Schreiben von Zuschauern an die "Akte"-Redaktion, berichtete "Akte" erneut über die dubiose Machenschaften von Flirtcafe.


Flirten im Internet: Wie Sie Ärger vermeiden

Single-Portale im Internet. Ein beliebtes Medium, um neue Bekanntschaften zu knüpfen oder eine Liebe zu finden. Bereits 20 Prozent der Bevölkerung finden ihren neuen Partner über solche Single-Börsen. Auch Manfred H. sucht eine neue Partnerin über das Internet und meldet sich auf einer Internet-Flirtplattform an. Doch statt neuer Liebe gab es bis jetzt nur Probleme - und er steht nicht alleine da. Eine Flut an Zuschauermails hat die AKTE-Redaktion bereits erreicht.

Freitag, 4. Juni 2010

NDR Markt über das schmutzige Geschäft mit Zeitschriften-Abos

Bereits Ende April berichtete die NDR-Sendung "Markt" über das schmutzige Geschäft mit Zeitschriften-Abos, die den Verbrauchern untergeschoben werden.

Immer wieder fallen in diesem Zusammenhang die Namen PVZ - Pressevertriebszentrale aus Stockelsdorf, sowie VSR Verlag Service aus München auf.

Mit der "Mitleidsmasche", ob man nicht Kindern, ärmeren Menschen, schwer erziehbaren Jugendlichen etc. helfen wolle, werden Passanten gelockt, dass sie ein kostenloses Test-Abo abschließen sollen. Dieses "Gratis-Abo" wandelt sich dann aber innerhalb kürzester Zeit zu einem mehrjährigen, kostenpflichtigen Abo-Vertrag, ohne dass der Verbraucher darüber ausreichend informiert wird.
Laut Verbraucherberichten in Foren scheint eine weitere Masche zu sein, dass man auf Veranstaltungen oder auf der Straße von Verbrauchern "Gewinnspiel-Karten" ausfüllen lässt. Statt eines Gewinnes, folgt allerdings die Unterstellung, es sei ein Zeitschriften-Abo abgeschlossen worden. Auch andere Methoden und Versprechungen sind bekannt:
Am 15.06.09 hat mich ein junger Mann in der giessener Innenstadt angesprochen und mir folgendes Angebot gemacht:
Ich würde 8 kostenlose Ausgaben der Zeitschrift Stern zugeschickt bekommen und müsste danach nicht einmal kündigen, es würde automatisch auslaufen. Das Angebot sei ein Testlauf der neuen Zeitungsausträger und unbedenklich.

Besonders verwerflich in diesem Zusammenhang dürfte das Zusammenspiel der Abzocker, die sich unter anderem Drückerkolonen bedienen, die naive, junge Menschen (laut Berichten von ehemaligen Mitarbeitern) offensichtlich mit Gewalt und/oder Gewaltandrohung zur Beschaffung von möglichst vielen (angeblichen) Vertragsabschlüssen nötigen und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), sowie renommierter Verlage wie der Axel Springer AG, dem Spiegel-Verlag u.v.a. sein.
Da die Verlage und die "Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation" ASB in nicht unerheblichem Maße von diesen Methoden profitieren, nimmt man auch solche Machenschaften bei der Akquise scheinbar gerne in Kauf.
Die Drücker, die Mitgliedschaften des Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) beschaffen sollen, treten gar in Sanitäter-Kleidung auf; denn wer öffnet schon nicht die Haustür, wenn scheinbar der Rettungsdienst vor der Türe steht!?


Betroffene, die auf die PVZ - Pressevertriebszentrale, den VSR Verlag Service oder auf ähnliche Machenschaften mit unterschobenen Zeitschriften-Abos reingefallen sind, sollte auf keinen Fall voreilig zahlen, sich zur Wehr setzen und sich im Zweifel an die Verbraucherzentrale wenden.

Zum NDR-Beitrag:
Abo-Falle: Kunde wider Willen